«Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege» (Psalm 119,105)
Navigationssoftware auf dem Smartphone ist praktisch. Sie lotst sogar den in Geografie völlig unkundigen Autofahrer ans Ziel. Aber kann man diesen Apps blind vertrauen? Vor einigen Wochen steuerte ein Navigationsgerät einen Pizzalieferanten auf einen Wanderweg. Die Feuerwehr musste das stecken gebliebene Fahrzeug bergen. Ein anderer Autofahrer wendete sein Fahrzeug mitten auf der Autobahn, weil ihm sein Navigationsgerät plötzlich eine andere Richtung angab. Es kam nur deshalb zu keinem Unfall, weil der Geisterfahrer schon bald durch die Polizei angehalten werden konnte.
Können wir Gottes Navigation zu 100% vertrauen?
Immer mehr Christen, deren Bekenntnis zur Bibel bislang das volle Vertrauen in Gottes Wort ausdrückte, halten die Heilige Schrift für eine fehlerhafte Navigationsapp, ein mangelhaftes Licht auf dem Weg. Die Bibel sei nicht irrtumslos und unfehlbar, schon gar nicht in allen ihren Aussagen, schreibt ein Dozent eines freikirchlichen Seminars. Trotzdem hält er sie für eine zuverlässige Zeugin des Heilshandelns Gottes in der Geschichte. Wie kann er da so sicher sein? Eine Navigationssoftware mit einem kleinen technischen Defekt kann uns katastrophal in die Irre führen. Vertrauen können wir diesem menschlichen Produkt nie ganz. Wenn die Bibel in Details fehlt, wer gibt uns dann die Garantie, dass sie uns sicher ans Ziel führt? Wenn beispielsweise 1. Mose 6,1-4 mythische Texte sind, weshalb sollte es dann nicht auch Legende sein, dass Jesus von den Toten zum Leben auferstanden ist? Wer der Bibel nicht im Detail vertraut, kann auch nicht ihren Heilsaussagen glauben. Doch Gottes Heilige Schrift besitzt keinen Defekt. Sie führt uns niemals in die Irre.
Orientieren wir uns an der Navigation Gottes?
Der Bibel zu vertrauen, ist das eine. Etwas anderes ist, sich im Leben an ihren Aussagen zu orientieren. Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlichte Charles Monroe Sheldon ein bemerkenswertes Buch mit dem Titel «In seinen Fusstapfen». Der Roman beschreibt eindrücklich, was geschehen könnte, wenn Christen ihr Leben nach der Frage ausrichteten: «Was würde Jesus an meiner Stelle tun?» Das Buch verkaufte sich seither millionenfach und wird in den letzten Jahren mit vielen Merchandise Artikeln vom Armbändchen bis zum Teddybären regelrecht vermarktet. Das mag der Frage einen negativen Beigeschmack verleihen. Trotzdem kann sie bei all unseren Überlegungen hilfreich sein: «Was würde Jesus tun?» Doch wie finden wir heraus, was Jesus tun würde? Anstatt die Antworten in der Bibel zu suchen, verlassen sich viele bei dieser Frage nur noch auf ihr Bauchgefühl. Im Editorial einer christlichen Zeitschrift fragte die Verfasserin, wie der gnädige und barmherzige Umgang Jesu mit Menschen wohl aussähe, deren Ehe scheitert. Sie rät den Gemeindeleitungen, nach dem Beispiel Jesu zu fragen: Was würde er tun? Unser Bauchgefühl tendiert in Richtung Zuspruch, Milde und Entgegenkommen. Kennen wir aber die Antwort der Bibel? Jesus äusserte sich zu dieser Frage in einer solchen Deutlichkeit, dass seinen Jüngern die Lust aufs Heiraten geradezu verging! Vielleicht sollten wir Heiratswilligen die Worte aus Matthäus 19,3-10 wieder in der gleichen Klarheit vor Augen malen. Wer weiss, was diese Therapie auslöste! Wir brauchen für alle unsere Lebensfragen ein fehlerloses Navigationsgerät. Das ist nicht unser innerer Eindruck oder unsere Intuition, sondern die Bibel. Gottes Wort ist das Licht auf unserem Weg, das uns sicher nach Hause zu unserer Heimat im Himmel führt.