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BEGRÜNDETE UND UNBEGRÜNDETE ANGST

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  • Beitrag zuletzt geändert am:15. Februar 2024

«Den Schrecken, den sie verbreiten, fürchtet nicht, und lasst euch nicht irremachen!» (1 Petrus 3,14)  

In den 60er- und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts verbreiteten christliche Prediger angesichts der Kriege im Nahen Osten und der nachfolgenden Ölkrise mit beeindruckenden Endzeitszenarien Furcht und Schrecken. Bald werde der alte Planet Erde sein Ende in fürchterlichen Schlachten und Katastrophen finden. 

Das ist lange her. Nur noch selten malen Christen die Zukunft der Welt mit apokalyptischen Bildern. Das haben stattdessen Klimaaktivisten übernommen, die sich eines ähnlichen Vokabulars bedienen wie die Endzeitpropheten vor 60 Jahren. «In der Klimakritik steckt auch die Angstlust, die aus jedem heissen Sommertag den Weltuntergang herausliest», schreibt eine bekannte Schweizer Tageszeitung. Greta Thurnberg hält den Staats- und Regierungschefs der Vereinten Nationen eine Standpauke: «Menschen leiden, Menschen sterben, ganze Ökosysteme brechen zusammen. Wir stehen am Anfang eines Massensterbens …» Angst wird einmal mehr zum grössten Feind der Menschen.

Lebensnotwendige Angst 

Nun muss Angst nicht immer schlecht sein. Ganz im Gegenteil. Eine gesunde Form der Furcht braucht jeder Mensch. Die wünschten wir uns als Eltern für unsere damals ungestümen Kinder, wenn die mit dem Fahrrad ohne funktionsfähige Bremsen von Beatenberg nach Interlaken hinuntersausten. Eine gesunde Furcht bewahrt uns vor schlimmen Unfällen. Ein gewisses Mass an Menschenfurcht verhindert, dass wir naiv jedem vertrauen. Furcht vor Viren und Bakterien kann unserer Gesundheit dienlich sein. Gottesfurcht bewahrt uns vor eigensinnigen Schritten und behält uns auf dem Weg des Lebens. 

Irrationale Angst 

Und doch: Menschen projizieren so lange bedrohliche Bilder an die Wand, bis sie an deren Realität glauben. «Wir stehen unmittelbar vor der letzten Sintflut», wird da zum Beispiel für einen Vortrag geworben. Vergessen das Versprechen Gottes an Noah, vergessen die Bedeutung des Regenbogens, vergessen in der gegenwärtigen Klimadebatte, dass Frost und Hitze, Sommer und Winter nicht aufhören, solange die Erde währt (Genesis 8,22). In Bezug auf die Angst reagieren wir oft vernunftwidrig. Wir leben heute gesünder, sicherer und länger als je in der Geschichte der Menschheit (mal abgesehen von den Menschen vor der Sintflut). Dennoch sind wir überzeugt, dass das Leben viel gefährlicher sei als früher. Das hat mit den täglichen News zu tun. Weil Katastrophen, Unglücke und Verbrechen relativ selten geschehen, garantieren Negativmeldungen eine grosse Leserschaft. So entsteht der Eindruck, die Welt wäre ein einziges Minenfeld, auf dem auf jedem Quadratzentimeter Gefahr lauert. Wir fürchten uns vor Risiken, die extrem unwahrscheinlich sind, aber die wirklichen Gefahren des Lebens missachten wir. 

Begründete Angst

Nicht jeder ist ein Neurotiker mit tausend Phobien. Auch ganz normale Menschen kennen Angst, die sich mit aller Nüchternheit und Sachlichkeit nicht wegdiskutieren lässt. Petrus nennt eine davon: Furcht vor Repressionen durch Nichtchristen. Die ist real. Auch Christen erleben schwere Stunden, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Verfolgung, Spott, Armut und selbst Alter und Tod bleiben ihnen nicht erspart. Und dennoch sollen sie sich dadurch nicht irremachen lassen, denn Gott ruft ihnen vom ersten bis zum letzten Buch der Bibel zu: «Fürchte dich nicht! Hab‘ keine Angst!» Niemand kann positiver in die Zukunft schauen als die Christen, «denn der in euch ist, ist grösser als der in der Welt» (1Johannes 4,4). 

Nein, wir leben nicht in der schlimmstmöglichen Welt! Aus der Perspektive von Gesundheit, Ernährung, Wohnen und Bildung leben wir sogar so gut, wie nie zuvor (mal abgesehen vom Garten Eden). Sicher wir sind dadurch leider nicht glücklicher geworden (die Befriedigung all unserer Bedürfnisse finden wir letztlich nur bei Gott), aber materiell haben nicht keinen Grund zur Klage! Dies zeigt auch der Blick in die Geschichte der letzten 200 Jahre (siehe Clip von Hans Rosling). 

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