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Aufschwung für Gott oder Abfall vom Glauben

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  • Beitrag zuletzt geändert am:4. Januar 2024

«Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem, der guten Samen auf seinen Acker säte. Doch während die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und machte sich davon. Als die Saat aufging und Frucht brachte, da kam auch das Unkraut zum Vorschein» (Mt 13,24–26). 

«Die Kirchenflucht geht zu Ende, Religion wird wieder modern», schreiben Trendforscher. Kirchen mit attraktiven Programmen und begabten Pastoren verzeichnen zum Teil beachtliche Wiedereintritte ehemals frustrierter Kirchgänger. Bücher, die sich mit der Suche nach Gott beschäftigen, werden zu Bestsellern. Auch sonst ist Religion wieder in aller Munde. Von der Miss Schweiz Kandidatin über Stars in der Musikbranche bis zum Politiker im Bundeshaus bekennt man sich offen zum christlichen Glauben. Selbst Aktivitäten von Freikirchen, von den Medien sonst eher vernachlässigt, werden zum öffentlichen Thema. Ist dieser Trend mehr als ein Kurzzeitphänomen? Ist Hochkonjunktur für den Glauben angesagt?

Auf der anderen Seite regt sich erbitterter Widerstand. Der Islam nimmt in Europa immer mehr Land ein und hält sich mit Machtansprüchen nicht zurück. Mancherorts gibt es mehr Moslems als gläubige Christen. Überzeugte Atheisten feiern die Auferstehung einer totgeglaubten Ideologie, die meint, ohne Gott und Religion lebe es sich friedlicher. Gottesleugner werden für ihre massiven und unversöhnlichen Religionsschelten weltweit gehrt. Ihre Bücher, in denen Gott als rachsüchtiger, blutrünstiger, frauenfeindlicher, rassistischer, launisch-boshafter Tyrann lächerlich gemacht wird, gehen massenweise über den Ladentisch. Wer kritische Fragen an die Evolutionstheorie stellt, wird als Dummkopf verunglimpft. Erleidet die Gemeinde Jesu eine Rezession oder gar eine Depression? Kommt der grosse Glaubensabfall?

Weizen und Unkraut wachsen gemeinsam

Ich finde in der Bibel sowohl Aufschwung als auch Niedergang für den Glauben. Jesus verheisst seiner Gemeinde im Gleichnis vom Senfkorn eine enorme Konjunktur. «Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es grösser als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten» (Matthäus 13,32). Der Stein, der sich vom Berg löst, wird selber zu einem riesigen Berg und erfüllt schliesslich die ganze Erde! (Daniel 2,35). 

Im Neuen Testament wird aber auch eine Rezession für den Glauben vorausgesagt. «In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegen die Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt. Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen» (2. Timotheusbrief 3,1-5).

Die Zukunft gehört uns

Sollen wir jetzt resignieren, oder besteht doch Grund zur Hoffnung? Die Hoffnung überwiegt in jedem Fall! Auch wenn heute viele Soziologen und Historiker von der postchristlichen Zeit sprechen, so ist doch eines sicher: Eine nachchristliche Zeit wird es nie geben! Die Zukunft gehört uns Christen. Jesus hat es felsenfest versprochen: «… auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen!» (Matthäus 16,18). 

Sicher, der Glaube ist nie Trendware, aber er wird jeden Trend überstehen! Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, wurde gefragt, was seine Leute eigentlich davon abhält, in fast komplett heidnischen Gebieten bei den Menschen an der Tür zu klingeln, etwa in ostdeutschen Plattenbauvierteln. Seine Antwort: «Das müssten wir durchaus, aber wir tun es zu wenig. Ich habe immer wieder gefragt: Was würde der heilige Bonifatius heute tun? Der würde wahrscheinlich in den neuen Bundesländern von Haus zu Haus gehen.» Gute Idee! Es liegt an uns Christen, das Evangelium auf der ganzen Welt zu verkündigen, egal ob geistliche Konjunktur oder Rezession herrscht. Bis Jesus wiederkommt, rettet er Menschen. Solange wir noch Zeit haben, wollen wir den Namen Jesus Christus auf der ganzen Welt bekannt machen. 

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