«Doch frag nicht: Wie kommt es, dass die früheren Zeiten besser waren als unsere? Denn deine Frage zeugt nicht von Wissen.» (Prediger 7,10)
Abzockerei!
Menschen pflegten zur Vergangenheit schon immer ein verklärtes Verhältnis. Wir empören uns über Topmanager, die 500-mal mehr verdienen als einfache Angestellte. Dabei ist dies keineswegs ein neues Phänomen. Pilatus, der römische Gouverneur zur Zeit von Jesus, freute sich über ein Jahresgehalt von 75’000 Denaren, das 300-fache eines Legionärs. Cicero, der römische Anwalt und Politiker, brachte es sogar auf 150’000 Denare. Das ist 500-mal mehr als ein Tagelöhner jährlich erarbeitete.
Faule, freche und disziplinlose Jungend!
Wir schimpfen über die faule, freche und disziplinlose Jugend von heute. Aber auf einer 4000 Jahre alten Keilschrift aus Ur steht: «Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe.»
Alles teuer!
In unserer Zeit ist alles teuer geworden, man kann sich ja bald nichts mehr leisten! Tatsächlich?
Für Nahrungsmittel geben wir in der Schweiz derzeit im Schnitt etwa 11 Prozent unseres Einkommens aus. Vor 100 Jahren waren das weit über 50 Prozent. Da blieb für Ferien und Reisen nichts übrig. Für 200 kWh Strom plus Grundgebühr arbeitete man vor 50 Jahren über zehn Stunden, heute nur noch rund drei Stunden.
Ungesundes Leben!
Ungesund ist das Leben heutzutage! Tomaten, Mais und Soja sind gentechnisch verändert, Fisch radioaktiv verstrahlt, Cervelats gespickt mit Keimen und Fäkalbakterien, und Geflügel ist voller Antibiotika! Wir atmen täglich Schadstoffe ein und
trinken mehr oder weniger vergiftetes Wasser! Und doch – wir werden immer älter. Vor 200 Jahren lag die durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz bei 40 Jahren, jetzt ist sie mehr als doppelt so hoch.
Harter Boden!
Der Boden von Gottes Weinberg in der Schweiz ist steinhart geworden! Wie sollen wir uns im 21. Jahrhundert an Gottes Werten orientieren, wenn unsere Gesellschaft nur noch Sex, Geld und Macht als Religion predigt? Da fragt doch kaum mehr einer nach dem Gott der Bibel!
Und vor 2000 Jahren? Unter extrem widrigen Umständen machten die ersten Christen Gottes Sohn bekannt – einer feindlichen und zu 100 Prozent heidnischen Bevölkerung. Sie mussten mit Verfolgung, Verleumdung, Gefängnis, Folter und Tod rechnen. In einer Gesellschaft, die keineswegs moralischer war als heute, hielten Christen die Werte eines neuen Reichs aufrecht – und riskierten die Todesstrafe, wenn sie Christus als ihren Herrn bekannten. Heute bekennen sich in der Schweiz Zehntausende zu Jesus Christus, Millionen sind es weltweit.
Früher war alles besser?
Nein! Was bringt’s, sich vergangene Tage zurückzuwünschen? Wir leben jetzt.